aoc 4k introIn keinem Segment sind Ultra-HD-Bildschirme so sinnvoll, wie am PC: Während man beim Fernsehen meist so weit vom Bildschrim entfernt sitzt, dass sich der Wechsel von Full-HD auf UHD erst bei sehr großen Bildschirmdiagonalen bemerkbar macht und es bei Smartphones fraglich erscheint, ob nun der Unterschied zwischen 400 und 800 ppi wirklich auffällt, so ist bei einem PC-Arbeitsplatz-typischen Sitzabstand von 50 bis 70 cm und einer Monitordiagonalen von 24 bis 27 Zoll durch UHD durchaus ein Qualitätssprung zu erwarten.

Da nun mein Monitor mittlerweile sieben Jahre alt ist und auch einige Probleme bot, entschied ich mich nicht zuletzt auch aufgrund der Aussicht auf ein besseres Bild für eine Neuanschaffung. Mit Größe (27 Zoll) und Bildformat (16:10) des alten Monitors war ich zufrieden, nur die Auflösung war mit 1920x1200 Pixeln nicht mehr zeitgemäß. 27 Zoll und UHD sind nun kein Problem, da ist der Markt fast unüberschaubar. Ein Monitor im 16:10-Format ist aber in der UHD-Liga nicht zu finden. Das ist meiner Meinung nach sehr schade, denn abgesehen von Videos gehen die meisten Anwendungen in die Höhe und nicht in die Breite.

Pflichtenheft

Welche Anforderunegn waren für mich noch wichtig? Da ich weniger Spiele sondern eher mehr Wert auf Bildbearbeitung und Videos lege, sind für mich eine gute Farbdarstellung und weniger geringe Schaltzeiten entscheidend. Daher soll es sich um ein IPS (In-Plane Switching) Display und nicht um ein TN (Twisted Nematic) handeln. HDMI und Display-Port findet man an nahezu jedem modernen Monitor. Da ich aber auch immer noch ein paar ältere PCs herumstehen habe, sind mir ältere Schnittstellen vie DVI und VGA auch wichtig. Über VGA kann zwar kein UHD übertragen werden, allerdings haben Uralt-PCs und einige Serverboards nur diese Schnittstelle, so dass ich nicht darauf verzichten möchte. Da mein bisheriger Monitor weiterhin einen USB-Hub hatte, soll der neue Monitor auch hierüber verfügen, natürlich in aktueller Geschwindigkeit mit USB 3.0.

Im Endergebnis meiner Recherchen landete ich beim AOC U2777PQU. Dieser Monitor bietet als einer von wenigen alles, was ich auf meiner Wunschliste hatte. Außerdem hat er (zumindest an drei Seiten) einen extrem schmalen Rand, der das Gerät sehr elegant wirken lässt. Vor der Anschaffung eines aktuellen UHD-Monitors sollte man darauf achten, dass der PC auch die entsprechenden Signale leifern kann: Um UHD mit 60 Hz liefern zu können, braucht man entweder einen Display-Port in der Version 1.2 oder HDMI 2.0. Mit älteren Schnittstellen-Versionen sind meist nur 30 Hz möglich, was dann auch außerhalb von Spielen zu störenden Schlieren bei Bewegtbildern führen kann.

Bildergalerie

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Inbetriebnahme

Nach Öffnen der Verpackung fällt der sehr erfreuliche Lieferumfang auf: Der Monitor wird neben dem Netzkabel noch von DVI-, Display-Port-, HDMI, USB3.0- und 3,5mm-Klinke-Audiokabel begleitet. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, gerade bei billigeren Modelln muss man sich die Anschlusskabel oft noch dazu kaufen. Der Zusammenbau von Bodenplatte, Haltearm und dem Display selbst ist unkompliziert und mithilfe der auf dem Karton aufgedruckten Anleitung problemlos möglich. Da der Monitor an der Rückseite eine VESA-Halterung besitzt, ist alternativ auf die Befestigung einem anderen Monitorarm möglich. Kleines Anekdötchen am Rande: Scheinbar gibt es einige Zeitgenossen, die versucht haben, vom Display eine Folie abzuziehen, die garnicht da war und dabei ihren Monitor geschrottet haben - zumindest deutet ein schwer zu übersehender Warnhinweis auf diese Problematik hin.

Die Inbetriebnahme verlief problemlos: Anschließen und läuft! Der Monitor lässt sich problemlos in der Höhe verstellen, kippen und drehen. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass sich bei der Drehung kein Rastpunkt für die exakt horizontale Position befindet, somit kostet es ein wenig Fingerspitzengefühl, das Gerät genau waagerecht auszurichten. Dies kann nervig werden, wenn man öfter die Pivot-Funktion nutzt und zwischen waagerecht und senkrecht wechselt.

Software

Die softwareseitige Unterstützung von UHD-Displays unter Windows 10 scheint recht gut zu funktionieren: Die automatisch ausgewählte Skalierungsstufe von 150% sortgt für eine angenehme Balance aus Lesbarkeit und Platzangebot. Hier ebsteht natürlich in den Systemeinstellungen die Möglichkeit, den Faktor an den eigenen Geschmack anzupassen. Auch die Verwendung eines UHD-Monitors zusammen mit einem niedriger auflösenden Monitor in einem Dual-Monitor-Setup ist sinnvoll gelöst: Verschiebt man ein Fenster von einem zum anderen Monitor, so wird die Skalierung (bei den allermeisten Anwendungen) sofort an den Monitor angepasst, auf dem sich mehr als die Hälfte des Fensters befindet. Das alles funktioniert auch ohne die mitgelieferte Treiber-CD. Eine CD ist im Jahr 2017 ohnehin schon eine Seltenheit (aber immerhin bekam so mein optisches Laufwerk mal wieder was zu tun). Um den CD-Inhalt auf der AOC-Seite zu finden, muss man sich schon ein wenig durchhangeln - es soll ja auch mittlerweile PCs ohne optisches Laufwerk geben. Ein groß auf dem Karton aufgedruckter Kurzlink wäre wünschenswert. Allerdings ist der Verlust nicht groß: Das Bild ändert sich durch den Treiber von CD nicht merklich, das dort zu findende Handbuch hat nicht allzuviele neue Aspekte zu bieten und die mitgelieferte Software iMonitor macht auch nichts anderes als das On Screen-Display.

Fazit: Der Umstieg auf 4k am PC macht Sinn, ist problemlos möglich und der von mir dazu auserkorene Monitor von AOC erfüllt seine Aufgabe sehr gut.
+ Bildqualität, einfaches Setup, Design
- fehlender horizontaler Rastpunkt, Software auf CD

Treiber: http://eu.aoc.com/de/products/u2777pqu/support
Herstellerseite: http://eu.aoc.com/de/products/u2777pqu
Preisvergleich (kein Affiliate-Link!): https://www.heise.de/preisvergleich/aoc-u2777pqu-a1493501.html?hloc=at&hloc=de